Solokonzerte zu besuchen sind immer etwas Besonderes – und ein bisschen heikel. Man muss das Instrument schon mögen und es besteht immer die Gefahr, dass es dann irgendwann vielleicht doch etwas langweilig werden könnte.
Nach den richtig guten Konzerten ist man hinterher total begeistert, spricht über den Künstler, Kompositionen, Virtuosität und was es doch für ein gelungener Abend und tolles Konzert war.
… und dann gibt es manchmal auch so eine Situation: Man sitzt zusammen mit etwa 40 anderen Leuten in einem toll klingenden Raum vor einem aufgeklappten Steinway Flügel, der nicht auf der Bühne, sondern auf gleicher Ebene mit Deinem Stuhl steht, der Solist kommt rein, setzt sich an sein Instrument, die erste Note füllt den Raum und dann, irgendwann später verhallt der letzte Ton dieses „Konzerts“.
Konzert? Nein, das war kein Konzert. Gestern hat uns jemand mit auf eine Reise genommen und uns sein Universum nicht nur gezeigt, sondern es uns spüren und vor allem miterleben lassen. Es war einer dieser einzigartigen Momente im Leben ohne jeglichen Dualismus. „Jenseits von Gut und Böse“. Einer der seltenen Momente, in denen jemand bereit ist, sich nicht hinter seinem Können zu verstecken, alle Krücken und Überzeugungen stehen und wirklich alle Hüllen fallen zu lassen, um Dich mit zu sich zu nehmen.
Danke, Marc Schmolling!

Marc Schmolling beim KOLLEKTIVE NIGHTS Festival

Marc Schmolling beim KOLLEKTIVE NIGHTS Festival

Marc Schmolling beim KOLLEKTIVE NIGHTS Festival